Was macht Corona mit unseren Kindern?
Die Corona-Pandemie verändert unseren Alltag grundlegend. Erwachsene haben vor allem mit den neuen Herausforderungen im Homeoffice, Betreuungsproblemen und existenziellen Sorgen zu kämpfen. Doch was ist eigentlich mit Kindern in der Corona-Krise? Haben auch sie Schwierigkeiten, mit der aktuellen Situation zurechtzukommen? Und wie können Eltern ihre Kinder in der Corona-Krise unterstützen?
Corona-Folgen für Kinder – soziale Kontakte fehlen auch den Kleinen
Bereits Anfang Mai veröffentlichte das Deutsche Jugendinstitut (DJI) die Ergebnisse der Studie Kind sein in Zeiten von Corona. Demzufolge haben ein Drittel der Kinder befragter Eltern Schwierigkeiten, mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie, wie beispielsweise den geltenden Kontaktbeschränkungen, zurechtzukommen.
Auffallend ist, dass Eltern der Studie zufolge die Corona-Auswirkungen auf ihre Kinder dann negativer einschätzen, wenn sie selbst besonders unter der Situation leiden. Familien mit eigenem Garten und einer finanziell entspannten Situation schätzen die Belastung ihrer Kinder durch die Corona-Pandemie geringer ein als Eltern, die mit ihren Kindern auf engem Raum leben und finanzielle Probleme haben.
Dass viele Kinder mit der Situation, vor allem zu Beginn der Pandemie, Probleme hatten, hat vor allem zwei Ursachen: die soziale Isolation einerseits und überforderte Eltern andererseits.
Kinder brauchen andere Kinder
Kinder brauchen den Kontakt zu Gleichaltrigen, um sich gut entwickeln zu können: Für die Kleinen ist das Üben sozialer Fertigkeiten mit anderen Kindern fast ebenso wichtig wie der Kontakt zu den Eltern. Die plötzliche Schließung von Kindergärten, Schulen und Spielplätzen hat also auch den Alltag unserer Kinder ordentlich durcheinandergewirbelt.
Kinder brauchen erwachsene Bezugspersonen
Für Kinder sind in der Corona-Krise von einem Tag auf den anderen die alltäglichen Routinen verschwunden. Mit der Schließung von Schulen und Kindergärten wurde ihnen dann nicht nur der Kontakt zu Gleichaltrigen genommen, sondern auch der zu erwachsenen Bezugspersonen wie Erziehern und Lehrern. Auch Besuche bei Oma und Opa durften plötzlich nicht mehr stattfinden. Eine für Kinder nicht leicht zu verstehende Einschränkung.
Diesen Verlust voll abzufangen, war für die meisten Eltern nicht möglich – schließlich mussten sie trotz der geänderten Rahmenbedingungen weiterarbeiten. Die Betreuung der Kinder im Homeoffice brachte hier viele an ihre persönliche Belastungsgrenze. Als Folge fühlten sich viele Kinder in der Quarantäne allein gelassen. Welche Langzeitfolgen die Corona-Krise für Kinder haben wird, ist noch unsicher.
Kinder brauchen Sicherheit
Kinder brauchen Sicherheit, Verlässlichkeit und Struktur. Ein geregelter Alltag gehört also unweigerlich dazu, wenn Kindern ein Gefühl von Kontinuität vermittelt werden soll. Damit sich die Corona-Auswirkungen auf Kinder in Grenzen halten, müssen Eltern also dafür Sorge tragen, die emotionale Sicherheit ihrer Kinder auch in diesen schwierigen Zeiten zu gewährleisten. Doch was können Eltern tun, um ihren Kindern während der Corona-Pandemie den Rücken zu stärken?
Das sagen Experten zu den Corona-Auswirkungen auf Kinder
Wie Kinder durch die Corona-Krise kommen und ob sie vielleicht sogar gestärkt aus ihr hervorgehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Maßgeblich dafür, wie Kinder in der Corona-Krise zurechtkommen, ist das Verhalten der Eltern in dieser schwierigen Zeit – und das Maß an Unterstützung, das Eltern ihren Kindern zukommen lassen.
Wir haben für euch die 3 wichtigsten Tipps zusammengestellt, mit denen ihr eure Kinder durch die Corona-Einschränkungen begleiten könnt.
1.| Übertragt eure Ängste nicht auf eure Kinder
Zugegeben: Es ist leichter gesagt als getan, für die Gesundheit und das Wohlbefinden eurer Kinder aber enorm wichtig. Versucht, eure Ängste in Bezug auf Corona – seien sie nun finanzieller oder gesundheitlicher Natur – nicht auf eure Kinder zu übertragen. Am besten ist es, möglichst locker auf die neuen Gegebenheiten zu reagieren. Statt sich beispielsweise über die Maskenpflicht aufzuregen, nehmt die Situation einfach als gegeben hin. Wenn ihr immer das Beste aus der jeweiligen Situation macht, wird es auch euren Kindern leichter fallen, sich anzupassen.
2.| Nehmt die Sorgen und Fragen eurer Kinder ernst
Die Kleinen machen sich oft mehr Gedanken, als man glaubt. Sie machen sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Großeltern und leiden selbst unter den Einschränkungen, die die Pandemie mit sich bringt. Nehmt euch Zeit, gemeinsam mit euren Kindern über die aktuelle Situation zu sprechen. Lasst sie Fragen stellen und geht geduldig auf ihre Sorgen ein. Das ist der beste Weg, um Kinder in der Corona-Krise zu begleiten.
3.| Kinder ablenken und beschäftigen
Obwohl mittlerweile fast überall wieder Normalbetrieb herrscht, gibt es hier und da immer noch Corona-bedingte Einschränkungen, an die sich jeder halten muss. Ist der Alltag der Kinder nach wie vor durch solche Einschränkungen beeinträchtigt, muss Abhilfe geschaffen werden, um die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Kinder zu minimieren. Stellt euren Kindern also, wenn möglich, genügend Bastelmaterial und Spielsachen zur Verfügung, mit denen sie sich die Zeit vertreiben können. Auch ein bisschen mehr Medienzeit ist in solchen Ausnahmesituationen kein Problem.
Kinder in der Corona-Krise – sind Langzeitfolgen zu erwarten?
Viele Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, wie beispielsweise Prof. Dr. Wolf-Dieter Gerber von der Universität in Kiel, gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie langfristig Auswirkungen auf Kinder haben wird. Wie genau sich diese Auswirkungen bemerkbar machen und wie stark sie sein werden, kann allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Grundsätzlich hängt es von den persönlichen Lebensumständen und dem Umgang mit der Krise ab, ob mit Corona-Folgen für die psychische Gesundheit von Kindern zu rechnen ist.
Corona bringt auch positive Auswirkungen mit sich
Nun wird es aber Zeit, auch einen Blick auf die positiven Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder zu werfen – schließlich ist meistens nicht alles schlecht. So bringt auch Corona einige positiven Veränderungen mit sich. Es kam nicht nur zu einer Entschleunigung des Lebens durch den wochenlangen flächendeckenden Lockdown, sondern zeitgleich auch zu mehr Familienzeit. Familien mit mehreren Kindern berichten außerdem, dass sich die Kommunikation unter den Geschwistern im Zuge der Corona-Pandemie verbessert hat. Und zumindest das ist doch ein Grund zur Freude, oder?
Wie erging es euch in den letzten Wochen und Monaten?
Wie habt ihr die teils einschneidenden Einschränkungen der Corona-Pandemie erlebt und gemeistert? Was hat euch im Familienalltag vor besondere Herausforderungen gestellt? Erzählt uns davon! Wir sind gespannt auf eure Kommentare.
Hallo liebes Team, ich finde euren Beitrag sehr interessant und würde ihn gerne zitieren. Dafür bräuchte ich jedoch das Datum der Veröffentlichung. Vielleicht könnt ihr mir dabei ja helfen.
Danke schonmal im Voraus und liebe Grüße
Hallo liebe Laura, danke für deine freundliche Nachricht! Das klingt spannend und ich habe dir gerade an deine E-Mail-Adresse geschrieben. Liebe Grüße aus dem Zauberflöckchen-Team