Juhu, das Kind schläft – Netflix an
Aus dem Leben einer Mutter und einem Vater mit drei Kindern.
Das Erdbeben ist vorbei – Gott sei Dank. Als wir in diese Gegend gezogen sind, hat uns niemand davor gewarnt. Mag an der Tatsache liegen, dass es hier eigentlich nie zu Erdbeben kommt. Die Beben geschehen immer nur in unserem Haus. In den 20 Minuten zwischen Abendessen und Bettzeit, in denen unser Kind noch einmal so richtig aufs Gaspedal tritt.
Auch wir Eltern haben Bedürfnisse
Dass Eltern aber auch immer ihre Ruhe haben wollen, wenn es gen Abend geht! Anscheinend senden wir dann einen unterschwelligen Vibe aus, der im neuronalen System des Kindes den „Alles-oder-nichts“-Impuls auslöst. Dabei ist gerade der Abend für uns Eltern das Tal der Erholung: Wenn wir für uns sind und endlich relaxen können.
Wenn das Kind den Ton endlich abschaltet
Beim einem Kind den Aus-Knopf zu finden, ist in jedem Alter anstrengend. Babys scheinen mit ihrem unorganisierten Schlafverhalten die größte Herausforderung zu sein. Besonders wenn man selbst eine organisierte Persönlichkeit ist, die sich gern auf einen Plan verlässt. Aber zum Glück ist alles nur eine Phase. Dass eine Phase der anderen meist auf dem Tritt folgt, lernt man erst mit der Zeit. Geschenkt. Man gewöhnt sich dran, die babyfreien Momente zu nutzen.
Spannende Frage: Wann gehören die Abende wieder uns?
Werden die Kinder langsam älter, gehören die Abende wieder mehr uns selbst. Zumindest nachdem die ständige Schallplatte des Aufräumens, Umziehens, Zähneputzens, Geschichtenvorlesens, Gutenachtliedsingens und Ausdemzimmerschleichens abgespielt ist. Jetzt aber schnell nach unten, die freie Zeit nutzen. Ziemlich schnell haben wir als Eltern festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist. Vor allem, wenn die freie Zeit unerwartet kommt, weil das Kind plötzlich früher einschläft als erwartet oder – Gott bewahre – mal bei der Oma schläft. Nicht selten sitzen wir dann auf dem Sofa, nur um uns gegenseitig schulterzuckend zu fragen: Was machen wir denn jetzt? Die einfachste Antwort: einfach mal nix. Können wir das noch?
Netflix – Retter der entspannungssuchenden Eltern?
Es einfach mal ruhig angehen lassen. Nicht die liegengebliebene Hausarbeit erledigen. Das hat man als Eltern doch auch mal verdient. Also verbleiben wir einfach mal auf der Couch, sortieren Popcorn, Chips, gesunde Cracker vom Bio-Supermarkt, greifen nach der Fernbedienung und schalten die Entspannung ein. Zwei Stoßseufzer verlassen unsere Luftröhre. Auf geht’s!
Fernsehen heute Abend
Was geschaut wird, ist ja klar. Im Fernsehprogramm wieder mal nur das sehen, was andere für einen ausgesucht haben? Nein danke! Hitparade, Unter uns, Wetten daß, Deutschland sucht den Superstar und ein Fall für Zwei…. das war gestern. Der Heilsbringer von uns Eltern heißt Netflix. Viel größere Auswahl, verschiedene Sprachen und jederzeit da weitermachen, wo man wegen einer kleinen oder großen Unterbrechung aufhören musste.
15 Minuten später kribbelt es schon in den Fingern. Wer hätte gedacht, dass die Auswahl so schwer ist! Das Netflix Angebot scheint einfach zu groß. Und im Hinterkopf das kleine Stimmchen: Such schnell was aus, bevor das Kind wieder wach ist!
Reine Unterhaltung oder Bildung auf höchstem Niveau?
Netflix-Serien, Filme, neu auf Netflix – nach und nach geht der Überblick verloren. Soll es seichte Abendunterhaltung sein oder ein anspruchsvoller Film? Vielleicht eine Doku, damit die Zeit wenigstens sinnvoll genutzt ist? Während sich noch das Gewissen meldet, heute endlich mal einen Film zu Ende zu schauen, damit sich die Investition lohnt (Dienste wie Netflix kosten natürlich), wird man fündig. Eine Netflix Eigenproduktion. Dramedy, damit es auch was zu lachen gibt.
Noch einmal schnell den Kopf ins Treppenhaus gehalten – alles ruhig. Los geht es mit der Serie. Ja, Serie. So in mehreren Teilen. Das kann einen enormen Vorteil haben. Zeigen die ersten Minuten, dass sich die Entscheidung gelohnt hat, darf man sich auf weitere schöne Netflix-Abende freuen. Allein das Gefühl ist schon entspannend. Dann fällt beim nächsten Mal die Suche nach dem richtigen Filmmaterial nämlich weg und es bleibt mehr Zeit für die Entspannung. Ach, wie herrlich! Meine kleine Freiheit im Wohnzimmer. Meine Festung. Mein Netflix.
Die beliebtesten Serien bei Netflix
Das Internet empfiehlt und schnell steht unser Programm:
+ Lupin
+ Bridgerton
+ Prison Break
+ VikingsHaus des Geldes
+ How to Get Away With Murder
+ The Walking Dead
+ Das Damengambit
Wer sich als Eltern einem Serienmarathon liefert und nachts nach 1 Uhr immer noch wach ist, während die Kinder schon seit fünf Stunden schlafen, wird sich immer und immer wieder fragen, wie soll ich das morgen früh schaffen? Oder noch besser, wir stellen uns die allumfassende Frage aller Fragen: Welche Serie MUSS man auf Netflix gesehen haben?, um ip todate zu sein? Und überhaupt, was ist die beste Netflix-Serie der Welt eigentlich? Fragen über Fragen und keine Antwort, bis der Wecker klingelt.
Wenn die Kinder Netflix erobern
Doch was, wenn die Kinder Netflix für sich entdecken? Wer ältere Kinder hat, weiß, dass die Herrschaft über das Netflix-Universum irgendwann verloren geht.
Es kommt das Alter, in dem auch die Kleinsten die Vorzüge der entspannten Berieselung vor dem Fernseher erkennen und einfordern. Und im Prinzip bietet der Streamingdienst hier sehr gute Voraussetzungen: Man findet auf Netflix Kinderfilme, animierte Serien und sogar Folgen von echten Klassikern. “Es war einmal … das Leben”. Haben wir nicht auch schon auf die Art gelernt, wie der menschliche Körper funktioniert?
Auch bei Kindern weiß Netflix das elterliche Gewissen zu beruhigen. Wie wäre es mit Paw Patrol in einer Fremdsprache? Viele der Kleinen kennen Französisch oder Englisch schon spielerisch aus dem Kindergarten. Manche wachsen zweisprachig auf. Was für eine exzellente Gelegenheit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden!
An den Einstellungen zeigt sich, dass am Ende doch wir Herr über das Netflix-Universum bleiben. Die Zugriffsrechte der Kinder lassen sich einschränken. Denn Netflix bietet personalisierte Account-Einstellungen und das ist Gold wert. Kinder konsumieren ohnehin, weil wir Eltern es erlauben. Dann lieber Netflix (oder noch besser: öffentlich-rechtlich), als Youtube, wo wir nichts überwachen können. Wir sollten generell die Kinder beim Medienkonsum begleiten und sie stark machen für die Fallen und Hürden. Darüber haben wir vor Monaten schon einmal geschrieben.
Und hin und wieder schlafen sie ja auch. Und wir selbst können wieder ganz nach unserem Gusto bestimmen, was auf Netflix läuft – falls wir nicht vor lauter Erschöpfung darüber selbst einschlafen.
Eure Erfahrung mit Netflix
Der Beitrag spricht euch aus der Seele und ihr konntet beim Lesen das ein oder andere Mal schmunzeln? Dann hat er seinen Zweck voll und ganz erfüllt. Habt ihr vielleicht sogar eine Anekdote für uns? Erzählt uns von eurem Netflix-Erlebnis … oder welche witzigen Momente sich wegen der Fernsehzeit mit euren Kindern schon ergeben haben. Aber schnell, bevor die Kleinen wieder aufwachen ? …